places

Emilie Elizabeth

Ich zog 2004 nach Los Angeles, nachdem ich die Uni in New York abgeschlossen hatte. Ich bin in Südflorida aufgewachsen und fühlte mich sofort vertraut mit LA - eine perfekte Mischung aus Wetter und viel Kultur, der ich in Miami und NYC ausgesetzt war. In diesem Sommer habe ich mich offiziell in LA verliebt, nachdem ich meine erste Cinespia-Filmvorführung in Hollywood Forever, einem alten Friedhof neben den Paramount Studios, besucht hatte. Damals war das Publikum viel kleiner, weshalb es sich wirklich besonders anfühlte. Es hat mir gezeigt, dass meine Liebe zu einer Stadt fast ausschließlich auf den einzigartigen und authentischen gemeinschaftlichen Erfahrungen beruht. Nirgendwo sonst auf der Welt kann man auf einem Friedhof sitzen, umgeben von den Gräbern der Stars und Rockstars, während man ein Glas Wein genießt und einen klassischen Film sieht.

credit: Emilie Elizabeth

Etwa 2015 bin ich für Atonal, ein experimentelles Festival für elektronische Musik und Kunst im Kraftwerk, in Berlin gelandet. Diese Location zu betreten war eine religiöse Erfahrung. Ich hatte niemals Unterstützung für experimentelle Musik in einem so großen und großartigen Raum gesehen. Am zweiten Tag plante ich, nach Berlin zu ziehen. In Los Angeles hatte sowohl persönlich als auch beruflich tolle Erfahrungen gemacht, aber dieses Festival hat mich daran erinnert, wie wenig Unterstützung es für die Künste in den USA gibt.

credit: Emilie Elizabeth

Als ich das zweite Mal zu Besuch in Berlin war, lud mich ein Freund für ein Konzert eines Guembri-Spielers zum Teufelsberg ein. Die Aufführung war wunderschön, aber die Erfahrung, sie in dieser Umgebung zu sehen und zu hören, war absolut atemberaubend. Im selben Sommer verbrachte ich viel Zeit im Gemeinschaftsgarten am Tempelhofer Feld, um zu lesen, da unser Airbnb in der Nähe war. Trotz der Fülle von Parks in NYC und LA, habe ich das nie gemacht, während ich dort lebte. Auf diese Weise fördert Berlin die Einsamkeit und Selbstreflexion inmitten von Fremden. Das Tempelhofer Feld mag selbstverständlich sein, wenn man lange in Berlin gelebt hat, aber für jemanden aus Los Angeles (wo selbst die kleinste Fläche als Entwicklungsmöglichkeit gesehen wird) ist es ein ganz besonderer Ort.

credit: Emilie Elizabeth

editor: Melanie Brand

Als ich vierzehn war, schickten mich meine Eltern in ein Sommerprogramm an einer Universität. Sie dachten, dass sie mich aus Schwierigkeiten heraushalten würden. Ich meldete mich für einen Fotokurs an, stylte ein paar Freunde mit meinen Klamotten an und verbrachte den ganzen Tag damit, sie auf einem Friedhof in dramatischen Posen zu shooten, wie es jeder gläubige Goth tun würde. Ich war sofort begeistert.

www.emilieelizabeth.com
@where_is_emilie

Emilie Elizabeth

Photography
places

Related Stories

Related Stories

places

all stories
all stories